Retinale 2018
Am Samstag, dem 17. März 2018,
fand erstmals die RETINALE
im Van Swieten Saal der Medizinischen Universität Wien statt.
Diese neue Fortbildungsveranstaltung befasste sich mit der Netzhautchirurgie und dem perioperativen Management und war einerseits für AugenärztInnen, andererseits für OrthoptistInnen, OP-Pflegefachkräfte und AssistentInnen in den Augenarztpraktiken konzipiert.
Für die Zukunft ist geplant, diese Fortbildungsveranstaltung jährlich zu organisieren, um die Weiterbildung aller an der Netzhautchirurgie, aber auch der Vorbereitung für die Operation sowie der postoperativen Nachsorge beteiligten Personen zu fördern.
Die nächste Retinale findet am Samstag, den 23. März 2019 statt!
Highlights
Erfahrene chirurgische Top-Referenten mit fundierten Vorträgen
Operationsvideos & interaktive Fallbeispiele von allen Vortragenden mit Praxisbezug
Diskussionen aus verschiedenen Schulen – unterschiedliche Perspektiven
Gemeinsame und getrennte Sitzungen für alle Berufsgruppen
Industrie mit Präsentation neuer Entwicklungen (u.a. 3D-Videos, OCT, 27G-Instrumente)
Resumee & Zukunft
Die erste RETINALE wandte sich an ÄrztInnen, OrthoptistInnen, OrdinationsassistentInnen und den gesamten Pflegebereich (OP-Pflege, Ambulanzpflege und stationäres Pflegepersonal). So hat die RETINALE alle bei der Patientenbetreuung beteiligten Berufsgruppen zusammengeführt und dadurch eröffneten sich neue Perspektiven. Aufgrund der für uns überwältigenden Teilnahme sahen wir, dass hier ein großer Bedarf nach einer gemeinsamen Plattform besteht, bei der aktuelle Themen besprochen werden können. Sowohl die Vorträge als auch die Video-Fallbesprechungen wurden hier im Feedback positiv hervorgehoben.
Während der Pausen boten dieAussteller einen Einblick in neue innovative Entwicklungen im Bereich der Netzhautchirurgie und OCT-Technologie. Die TeilnehmerInnen nahmen die Gelegenheit zu einer sehr praxisbezogenen Kommunikation mit der Industrie intensiv wahr. Wir danken allen ausstellenden Firmen für die Unterstützung dieser erfolgreichen ersten RETINALE!
Bildergalerie
Wir freuen uns, Ihnen einen Programmüberblick und die Bildergalerie der ersten RETINALE hier zu präsentieren und bedanken uns bei allen TeilnehmerInnen für das durchwegs überaus positive Feedback (z.B. „…gute Teamarbeit zum Wohle der Patienten“).
Programm-Überblick
Die Retinale wurde von Prof. Claudette Abela-Formanek, Prof. Michael Georgopoulos und Prof. Stefan Sacu vom chirurgischen Netzhautteam der Universitäts-Augenklinik Wien für alle bei Netzhautoperationen beteiligten Berufsgruppen organisiert. Das RETINALE-Team wollte damit eine gemeinsame Plattform zur Weiterbildung und Diskussion schaffen. An einem Tag wurden in Vorträgen und Videofallpräsentationen die aktuellen Entwicklungen in der Netzhautchirurgie thematisiert und diskutiert. In den Pausen bestand die Möglichkeit sich auch mit neuen Produkten für die Netzhautchirurgie an den Firmenständen vertraut zu machen.
Die Fort- und Weiterentwicklung in der Chirurgie ist durch operative Fallbeispiele und Diskussionen über die möglichen Techniken geprägt, daher lag bei der RETINALE ein Schwerpunkt auf interaktiven Video- und Fallpräsentationen von Operationen.
Sitzungen im Van Swieten Saal
Eröffnet wurde das Programm mit einer gemeinsamen Sitzung für AugenärztInnen und für nicht-ärztliche Gesundheitsberufe zum Thema „Imaging, Differentialdiagnose & Indikation“. Die Leiterin der Augenklinik Wien, Prof. Ursula Schmidt-Erfurth, berichtete über neue Aspekte der Optischen Kohärenztomographie (OCT) in der Netzhautchirurgie. Hier ist wurde allem die Differentialdiagnose der lamellären Makulaforamina und die Indikation zur Operation thematisiert. Anschließend befasste sich Prof. Gerhard Kieselbach (Innsbruck) mit dem chirurgischen Management bei Erkrankungen des Vitreoretinalen-Interface. Der Direktor der Augenklinik der Universität Kiel, Prof. J. Roider, fasste den aktuellen Stand zum prä-, intra- und postoperativen Management in der Ablatio-Chirurgie zusammen. Dabei zeigte sich, dass der Zeitpunkt für die Ablatio-Chirurgie an der Augenklinik in Kiel ähnlich wie an der Augenklinik in Wien gewählt wird.
In der zweiten Session („Innovationen in der Netzhautchirurgie“) wurden Neuerungen und zukünftige Trends in der OP-Technik und OP-Technologie präsentiert: Prof. Mitrofanis Pavlidis von der Augenklinik der Universität Münster berichtete über seine Erfahrungen mit der navigierten Ophthalmochirurgie und dem intraoperativem OCT. Prof. Michael Georgopoulos, Leiter der Vitreoretinalen Chirurgie der Augenklinik Wien, stellte das neue Verfahren der digital assistierten „3D-Heads-Up Surgery“ vor und zeigte die potenziellen Entwicklungen mit diesem Operationssystem. Prof. Christian Prünte (Klinischer Chefarzt der Augenklinik im Universitätsspital Basel) berichtete über die ersten Erfahrungen mit der Ultraschallvitrektomie und den Einsatz neuer Vitrektomietechniken in der täglichen Routine.
In der dritten Session nach dem Mittagessen standen wieder sehr praxisbezogene Themen zur Vitreoretinalen Chirurgie am Programm. Prof. Christoph Scholda, Leiter der Diabetesambulanz der Augenklinik Wien, besprach neue Entwicklungen der Vitrektomie bei Diabetes und zeigte beeindruckende bimanuelle OP-Techniken in seinen OP-Video-Fallpräsentationen. Der Direktor der Augenklinik der Universität München, Prof. Siegfried Priglinger referierte über die Möglichkeiten der Makulachirurgie bei AMD. Er zeigte detaillierte Indikationsstellungen für subretinale Blutungen und dazugehörige OP-Techniken (von der intravitrealen Anti-VEGF-Injektion bis zur Vitrektomie mit subretinalem rtPA & Absaugung) in schönen Beispielvideos. Die Vitrektomie und chirurgische Versorgung nach Katarakt-Komplikationen waren das Thema von Prof. Claudette Abela-Formanek der Augenklinik Wien. Sie zeigte Videos mit Fallbeispielen zu den unterschiedlichen Methoden der sekundären Intraokularlinsen-Versorgung.
Die abschließende gemeinsame vierte Sitzung mit allen TeilnehmerInnen moderierte Prof. Stefan Sacu (Leiter der Ambulanz für Diagnostik und Therapie von Makulaerkrankungen der Augenklinik). Hier wurden chirurgische interaktive Kurzvideos mit Fall-Präsentationen der Referenten interaktiv mit dem Publikum besprochen. Die Referenten hatten Fragen zu einzelnen operativen Schritten vorbereitet und die TeilnehmerInnen konnten über ein Voting-System ihre Meinungen dazu einbringen. Die rege Diskussion mit teilweise konträren Ansichten über die operative Praxis zeigte dann, wie unterschiedlich die Zugänge im operativen Setting sind.
Spezielles Programm für nicht-ärztliche TeilnehmerInnen
Das speziell für nicht-ärztliche Gesundheitsberufe zusammengestellte Programm fand parallel zu den Sitzungen 2 und 3 statt.
Hier wurden von Mitarbeitern der Augenklinik Wien die wesentlichen Aspekte der Diagnostik, der perioperativen Versorgung und der unterschiedlichen Augenoperationen (Vorder- und Hinterabschnitt) beleuchtet.
Im ersten Teil standen zunächst zwei Vorträge zur Diagnostik am Programm: Dr. Christoph Mitsch gab eine Einführung über die OCT und Praxistipps für den täglichen Einsatz. Dr. Sonja Karst präsentierte einen Überblick über die klinische Anwendung verschiedener diagnostischer Methoden (OCT, OCT-A, Fluoreszenzangiographie, ICG, Fundusfotografie). Die Thematik der Intravitrealen operativen Medikamentenapplikation (IVOM) wurde anschließend in einem Vortrag von Dr. Sandra Rezar zusammengefasst.
In der zweiten speziell für die nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe zusammengestellten Sitzung wurde nach dem Mittagessen das perioperative Management behandelt. Hier zeigte zunächst Prof. Christina Leydolt im Rahmen der Vorderabschnittschirurgie eine komplette Kataraktoperation in einer Videopräsentation und erklärte die einzelnen Schritte. Die Hinterabschnittschirurgie wurde von Prof. Andreas Pollreisz in einem systematischen Referat mit kleinen Videobeispielen dargestellt. Der typische Ablauf an der ambulanten Tagesklink für IVOM aus Sicht der Pflege wurde von Dipl.-Sr. S. Holzbauer (Ambulante Tagesklinik für IVOM an der Augenklinik) präsentiert. Wie in allen anderen Vorträgen diente auch hier ein kurzes Video für die Veranschaulichung. Den Abschluss dieser Session bildeten mehrere kurze OCT–Fallbesprechungen mit einer interaktiven Einbeziehung des Publikums von Prof. Günther Weigert.